Lukas Mutter

Lukas Mutter kam regelmäßig zu Besuch, jeden Sonntag. Sie war distanziert, weil sie immer Angst hatte. Das hat sich erst später im Gespräch gezeigt. Sie hatte Angst, was wir von ihr denken, weil sie nur jede Woche einmal kommt und ihr Sohn nicht bei ihr ist.
Sie hat sich geschämt, war befangen und hat aufgrund dessen immer dann am Bettrand gesessen. Lukas hatte die Augen zu und hat geschlafen, und dann hat sie ihm die Hand gehalten und sich mit dem Handy beschäftigt.

Wir haben das erst einmal nicht gewertet, sondern nur wahrgenommen, dass sie daneben saß und ihren Sohn eine oder anderthalb Stunden begleitet hat, und dann ist sie wieder gefahren.

Und dann fand sie einen Zugang zu uns. Mit meiner Kollegin haben wir Lukas die Haare gewaschen und dann fragte meine Kollegin die Mutter, was sie davon hielte, sich mit Lukas zusammen ins Bett zu legen. Und dann hat sie sich zu Lukas ins Bett gelegt und dann haben sie das erste Mal nach 7 Jahren zusammen gekuschelt.

Lukas war dadurch immer komplett entspannt, wenn die Mama da war. Er hat diese Nähe einfach aufgesogen, das hat ihn beruhigt. So haben wir auch Zugang zur Mutter und sie zu uns gefunden.